SOS – Sabine Wiedenhofer
Eröffnung am Mittwoch, dem 8. Mai 2024, 19.00. Uhr
Galerie Reinisch Hauptplatz 6, Graz
Einführung: Manuela Schlossinger
Öffnungszeiten während der Galerientage:
Freitag 10. Mai, 10.00 – 18.00 Uhr
Samstag, 11. Mai 10.00 – 17.00 Uhr
Sonntag, 12. Mai 10.00 – 16.00 Uhr
Im Zuge der Grazer Galerientage findet am Samstag. dem 11. Mai um 11.00 Uhr eine Expertinnentalk zum Thema „The artist and the message“ statt.
Teilnehmer:innen: Dr. Silvie Aigner (Chefredakteurin Parnass), Sabine Wiedenhofer (Künstlerin), Dr. Alfred Weidinger (Oberösterreichisches Landesmuseum Linz), Mag. Manuela Schlossinger (Reinisch Contemporary), Moderation: Martin Traxl (ORF)
Mit der Werkgruppe der Suspended Words sendet Sabine Wiedenhofer eine klare Botschaft. Objekte, deren entschärfte NATO Patronen unerbittlich auf die Betrachter:innen gerichtet sind, kommentieren den sozioökonomischen und kulturellen Zustand der Gegenwart. Munition und Signalfarbe geben der semantischen Bedeutung kurzer Phrasen visuelle Form. Parallel zur Präsentation der Künstlerin in Venedig, im Kontext der diesjährigen Biennale di Venezia, zeigt Reinisch Contemporary diesen Werkzyklus umfassend in Graz.
Die Werksserie „Suspended Words“ der Wiener Künstlerin Sabine Wiedenhofer – Schriftzüge aus tausenden entschärften Gewehrpatronen – changiert einerseits zwischen unterschiedlichen Bedeutungsebenen und schafft andererseits drastische Gegenüberstellungen, indem Munition in semantische Kontexte eingebunden wird, ohne dabei den Betrachter:innen Antworten aufzudrängen.
Nach der Eröffnung ihrer Ausstellung „SO SORRY, Alea iacta est“ im April 2024 im Rahmen der Ausstellung „Glasstress 8 1⁄2“ im Kontext der 60ten Biennale di Venezia und dem dort gezeigten Patronenschriftzug „SO SORRY“, richtet Wiedenhofer ihre, ursprünglich von der NATO verwendeten, Gewehrpatronen unerbittlich auf die Besucherinnen und Besucher der Galerie Reinisch Contempora- ry in Graz. Die Botschaft ist der visuelle Aufschrei der Künstlerin:
„Save Our Souls“ – ein internationales Notsignal in Zeiten von Kriegen, Klimawandel und allgemei- ner Verrohung der Menschlichkeit. Ein Symbol für den sozioökonomischen und kulturellen Zustand unserer Welt, den nur wir Menschen selbst ändern können.
Die Kunsttheorie der letzten 50 Jahre reicht von „Interesselosem Wohlgefallen“ als Voraussetzung der Beurteilung des Kunstwerkes bis zu „Kunst muss stören, Kunst muss sozialen Schlaf beenden, muss unangenehm sein, muss mit Problemen konfrontieren, muss bewegen, muss uns erschrecken und oft sogar schockieren.“ Diese Beispiele von Emmanuel Kant und Erwin Ringel zeigen wie weit die Haltungen in Bezug darauf wieviel Inhaltlichkeit man dem Kunstwerk zugesteht, auseinanderklaffen.
Expertinnentalk: the artist and the message
„Parnass“ Chefredakteurin Dr. Sylvia Aigner, Dr. Alfred Weidinger (OÖ Landesmuseen Linz), Ku- ratorin Mag. Manuela Schlossinger und die Künstlerin Sabine Wiedenhofer diskutieren unter der Leitung von ORF Kulturchef Martin Traxl am 11.Mai um 11:00 Uhr im Rahmen der „Grazer Galerientage“ zum Thema „the artist and the message“.
Darf Kunst eine Botschaft haben? Kann Kunst die Welt verändern? Und: Wie politisch darf Kunst sein, oder wie politisch muss Kunst sein?